Wie du deine Hormone im Kinderwunsch besser verstehst und hormonelle Dysbalancen erkennen kannst

 

Dich über deinen Körper zu informieren, ist die halbe Miete. Du wirst ihn besser verstehen und Regulationsmechanismen kommen automatisch in Gang!

Gleich zu Beginn möchte ich dir eine kurze Zusammenfassung zu den wichtigsten Aspekten im Bezug auf Hormone im Kinderwunsch offerieren:

  1. Es gibt zwei Haupthormone, die deinen Zyklus regulieren. Das ist zum Einen das Östrogen, das aktivierende Hormon und zum Anderen das Progesteron, das beruhigende Hormon. Der Östrogenspiegel steigt zwischen Tag 1-14 an und Progesteron erreicht seinen Höhepunkt zwischen Tag 15 bis circa 28.
  2. Dein Zyklus besteht hormonabhängig aus verschiedenen Phasen. Der 1.Tag deines Zyklus ist der erste Tag deiner Menstruation.
  3. Die Einnahme der Pille, generell von synthetischen Hormonen, erzeugt, dass die Kommunikation zwischen deinem Gehirn und deiner Gebärmutter unterbrochen wird.
  4. Steroidhormone sind: Pregnenolon, Östrogen, Progesteron, Testosteron, Cortisol und DHEA. Andere wichtige Hormone im Zyklusverlauf sind: Triiodthyronin, L-Thyroxin, Insulin, Leptin und Oxytocin. Denke stets daran, dass sich Hormone wie eine Gruppe ganz enger Freunde verhalten. Wenn ein Freund einen anderen Weg einschlägt, werden alle anderen folgen. Sie halten zusammen, egal was kommt.
  5. Es gibt eine lange Liste an Symptomen, die auf ein hormonelles Ungleichgewicht hindeuten, wie zum Beispiel Gewichtszunahme, schmerzhafte und lange Periodenblutungen, starke Kopfschmerzen, plötzliche Stimmungswechsel, Erschöpfung, Akne, nächtliches Schwitzen, Schlaflosigkeit oder Unfruchtbarkeit.
  6. Wenn bei dir ein hormonelles Ungleichgewicht festgestellt wird, ist es sehr wahrscheinlich, dass gleichzeitig mehrere Hormone aus der Balance geraten sind und dass es sich dies auf verschiedene Weise zeigt.

Es gibt vier "Hormon Hauptgruppen"

Grundsätzliche lassen sich die Hormone stark vereinfacht in vier Gruppen aufteilen, in Steroidhormone (z.B. Cortisol), in Peptidhormone (z.B. TRH), die sich aus Aminosäuren aufbauen, Derivate von Aminosäuren (z.B. Melatonin) und Derivate von Fettsäuren (z.B. Prostaglandine). Steroidhormone werden aus Cholesterol gebildet.

Das LDL, das häufig als das schlechte Cholesterol abgetan wird, ist bei der Bildung von Hormonen unersetzlich und spielt eine ganz entscheidende Rolle. Um es auf den Punkt zu bringen: eine fettfreie Ernährung verkürzt dein Leben, denn du brauchst die Fette zur Bildung von Hormonen.

 

Du weißt im Kinderwunsch nicht mehr weiter? Gerade wenn deine Gedanken im Kinderwunsch nur noch negativ sind und du keine Zuversicht mehr hast, auch das Vertrauen in deinen Körper ist verloren, dann hole dir Hilfe! Schau dir gerne mein Kinderwunsch 1:1 Mentoring an:

 

 

Lass uns einen tieferen Blick in die Welt der Kinderwunschhormone werfen! 

 

Aus der Gruppe der Steroidhormone:

Pregnenolon

Es ist die Mutter aller Hormone, die Quelle aller Steroidhormone. Es ist notwendig, um alle weiteren Hormone zu bilden.

 

Östrogen

Eine der Hauptaufgaben des Östrogens besteht darin, die Gebärmutterschleimhaut aufzubauen, so dass das befruchtete Ei sich ein zu Hause bilden und einnisten kann. Dieses Hormon ist verantwortlich für all deine Kurven und es macht, dass dein Gewebe prall und wohlgefüllt erscheint.

Östrogen fließt durch deinen ganzen Körper und betrifft jede einzelne Schicht. Es beeinflusst deine Gehirntätigkeit, als auch deine Knochen, dein Herz und deine Haut. Es sorgt dafür, dass dein Gehirn befeuert wird und dein Herz in Bestform arbeitet.

Ich meine hier natürlich das Östrogen, das dein Körper selbst bildet. Es entspricht nicht dem synthetischen Östrogen, das die Pille oder die Hormonspirale und Co. enthält.

 

Progesteron

Progesteron spielt eine Hauptrolle in deiner Fruchtbarkeit und sorgt dafür, dass deine Schwangerschaft gut und gesund verläuft. Auch wenn du noch nicht schwanger bist, so ist es entscheidend und wichtig eine adäquate Menge Progesterons zu bilden. Deine Eierstöcke produzieren Progesteron aus dem Corpus luteum (Gelbkörper, hormonproduzierender Zellcluster), das nur nach der Ovulation gebildet wird.

Hast du dich schon einmal ängstlich, schlaflos, irritiert oder weinerlich gefühlt, bevor deine Blutung eintrat? Das ist üblicherweise ein Zeichen dafür, dass du nicht genug Progesteron produzierst. Wenn Progesteron in adäquater Menge vorhanden ist, dann fühlst du dich gechillt, ruhig und lebst dein Leben voller Zuversicht. Es hat einen beruhigenden Effekt, reduziert Ängstlichkeit und vertieft deinen Schlaf Das klingt gut, oder?

Das Progesteron ist das Hormon mit dem "chill-Effekt"

 

Testosteron

Testosteron wird immer als das Männlichkeitshormon schlechthin abestempelt, doch gerade Frauen brauchen Testosteron! Ohne Testosteron werden deine Knochen schwach, deine Denkfähigkeit lässt nach, deine Stimmung schwankt und deine Motivation sinkt rapide ab. Das Hormon stärkt dein Selbstvertrauen und deine Energie. Schwierigkeiten entstehen auch, wenn es zu viel davon gibt. Hinweise dafür sind: ölige Haut, Akne, verstärkt Behaarung im Gesicht, auf der Brust oder auch im Gegenzug Haarausfall.

 

Cortisol

Cortisol hat häufig einen schlechten Ruf und gilt als das Stresshormon. Und darüber hinaus trägt es zur Bildung von Bauchfett bei. Es wird in den Nebennieren produziert. Es wirkt auf vielen Ebenen und hat z.B. eine dämpfende Wirkung auf das Immunsystems und beeinflusst den Blutdruck.

 

DHEA (Dehydroepiandrosteron)

DHEA wird ebenso in den Nebennieren gebildet und wirkt als DAS Anti Aging Hormon. Es lässt Falten schwinden, erhöht deine Energie und verbessert deine Merkfähigkeit, es reduziert Körperfett und steigert deine Libido. DHEA wird zu Östrogen und Testosteron umgewandelt. Das ist auch der Grund, warum es so wichtig ist, die Nebennieren zu stärken, wenn starke hormonelle Schwankungen im Bezug zu Östrogen und Testosteron auftauchen.

 

 Wichtige Hormone anderer Gruppen

 Schilddrüsenhormone

Die Schilddrüse, die sich wie ein Schmetterling in deinen Hals einfügt, ist verantwortlich für die Ausschüttung der Schilddrüsenhormone. Dazu gehören L-Thyroxin T4 und Triiodthyronin T3. Die Schilddrüsenhormone spielen eine wichtige Rolle beim Energiestoffwechsel und dem Wachstum einzelner Zellen. Sie sorgen für eine ausgeglichene Energiebilanz des Organismus.

Allgemein gesprochen wird einem Schilddrüsenungleichgewicht Unfruchtbarkeit, Fehlgeburt, Verdauungsstörungen, Hautprobleme und Haarverlust zugeordnet.

 

Die Schilddrüsenwerte sollten im Kinderwunsch auf jeden Fall von deinem Frauenarzt oder deinem Allgemeinmediziner überprüft werden.

 

Insulin

Das Insulin wird von der Bauchspeicheldrüse gebildet und hilft dabei, den Blutzucker in die Zellen zu bringen. Ein chronisch erhöhter Insulinwert kann zu einem höheren Östrogenlevel führen. Insulin reguliert in den Nebennieren die Produktion von Testosteron.

 

Leptin

Leptin wird von Fettzellen produziert und reguliert deinen Appetit, in dem es deinem Gehirn über deinen Hungerstatus Bericht erstattet. Frauen, die Leptinresistenz haben entsenden nicht die richtige Nachricht an das Gehirn. Die Nachricht: „ich bin satt“ kommt nicht an und das kann zur Folge haben, dass es zur Qual wird abzunehmen und Gewicht zu verlieren.

 

Oxytocin

Dieses Hormon wird oft das Liebes-, oder Kuschelhormon genannt, da es zur Bindung beiträgt. Es reduziert Angst und ein zu viel an Cortisol und es erhöht deine Erinnerungsfähigkeit. Du kannst deinen Oxytocinwert ganz leicht anheben: eine 20 sekündige Umarmung steigert deine Oxytocinproduktion, und eine explosionsartige Erhöhung entsteht durch einen Orgasmus.

 

Deine Aufgabe für die kommende Woche: ganz viel Kuscheln!

 

Ich habe dir bereits davon erzählt, dass die Hormone wie beste Freunde sind, sie halten zusammen und sie sind eng miteinander verknüpft. Springt ein Hormon, also ein Freund, aus der Gruppe von der Brücke, springen alle anderen hinterher, als wären sie über ein unsichtbares Band miteinander verbunden. Das bedeutet, dass dein Hormonsystem ein ganz fragiles System ist. Wenn du an einer Stelle etwas veränderst, veränderst du alles.

Natürlich gibt es noch eine Menge weitere Hormone, die auch in deine Fruchtbarkeit mit reinspielen, wie LH, FSH, Prolaktin, - dazu ein ander Mal mehr!

 

Woher weiß ich nun, ob ich mich in einem hormonellen Ungleichgewicht befinde?

Bemerkst du es, wenn in deinem Leben alles klasse läuft? Hm...

Wenn etwas Schreckliches geschieht, zum Beispiel läuft in deiner Partnerschaft etwas schief oder dein Job ist die Hölle, dann merkst du es ganz intensiv. Du fühlst es auf allen Ebenen. Es beeinflusst dein Gefühl der Zufriedenheit.

Deine Hormone äußern sich auf ähnliche Weise: wenn alles glatt läuft und sie gut arbeiten, dann fühlst du dich gut und merkst es nicht. Wenn sie nicht in Balance sind, dann fängst du an, dich unwohl zu fühlen und es entstehen Symptome, die du nicht länger ignorieren kannst denn sie schreien nach Aufmerksamkeit.

Ein kleines Beispiel vorab: wenn du zu viel Östrogen im Körper hast, eine sogenannte Östrogendominanz, dann legst du leicht an Gewicht zu, hast starke Periodenblutungen, Kopfschmerzen und rasche Stimmungswechsel. Wenn du hingegen Östrogenmangel hast, schwitzt du nachts, hast schlaflose Nächte und neigst zu Depression.

 

Wo stehe ich?

Anhand dieser kleinen Zusammenfassung kannst du vorab schon einmal heraus finden, wo sich deine Schwachstellen befinden. Hier die häufigsten Symptomatiken:

  1. Zu viel Östrogen: starke, schmerzhafte Periodenblutungen, Myome, Eierstocks- zysten, Brustschmerzen.
  2. Zu wenig Progesteron: Unfruchtbarkeit, Angstzustände, Schlaflosigkeit, unkontrolliertes Weinen, unregelmäßige Zyklen, häufig verkürzt.
  3. Zu viel Cortisol: du bist abwechselnd total aufgedreht und zugleich übermüdet und ausgelaugt. Häufig entsteht schnell zu viel Körperfett im Bauchbereich.
  4. Zu wenig Cortisol: meist bist du total ausgebrannt und hast ein schwaches Immunsystem, du bist die ganze Zeit krank oder hast Wunden, die nicht heilen. Viele berichten auch von chronischen Kopfschmerzen vom Morgen an.
  5. Zu niedrige Schilddrüsenhormone: eine Schilddrüsenunterfunktion kommt sehr häufig vor und kann unregelmäßige Periodenblutungen und Unfruchtbarkeit zur Folge haben, viele fühlen sich völlig übermüdet, haben trockene Haut, Haarausfall und fühlen sich wie vernebelt.
  6. Zu viel Testosteron: das kann häufig mit PCOS in Verbindung stehen oder mit dem Post-Pill-Syndrom. Typische Symptome: fettige Haut und Akne, Haarausfall oder das Gegenteil: Haarwachstum im Gesicht, auf der Brust oder dem Bauch.
  7. Zu wenig Testosteron: meist wird darüber gar nicht gesprochen. Mit zu wenig Testosteron verlierst du schnell an Muskelmasse und vor allem auch an Libido, noch viel schlimmer: du verlierst deine Lebenslust. Es kann wie eine Depression aussehen und da du in diesem Zustand die ganze Zeit weinst.

 

Lass auf jeden Fall ein Blutbild machen und deinen Hormonstatus testen!

Im Kinderwunsch solltest du auf jeden Fall deine Hormone und Hormonwerte testen lassen. Meistens ist nicht nur ein Hormon aus der Balance, sondern ein ganzes Hormonpäckchen. Deswegen ist es auch so wichtig, ganz genau hin zu sehen und sich von einer Fachfrau oder einem Fachmann beraten zu lassen.

 

Alles Liebe für Dich,

Caroline

 

 

 

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