Wie gehe ich im Kinderwunsch am besten mit den Gefühlen Neid und Eifersucht um?

 

Was Neid und Vergleich im Kinderwunsch miteinander zu tun haben

 Du triffst dich mit einer guten Freundin im Café, du hast sie länger nicht mehr gesehen und dir endlich Zeit für ein Treffen genommen und freust dich auf eure gemeinsamen Gespräche, auf das Lachen, die Scherze und die Ablenkung. Du betrittst das Café und siehst sie schon von Weitem an einem Tischchen sitzen. Dein Gefühl sagt dir, dass heute etwas anders ist, ihr Gesicht strahlt, ihre Wangen glühen. Ein bisschen zieht es in deiner Magengegend. Es sticht. Du hast so ein Bauchgefühl. Ihr nehmt euch bei der Begrüßung fest in den Arm und setzt euch. Deine Freundin fasst dich am Arm, nachdem du deine Sachen abgelegt hast. Noch bevor der Kellner an eurem Tisch angekommen ist, platzt es aus ihr heraus: du, ich bin schwanger!

"Du, ich bin schwanger!"

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Du erstarrst. Die Bombe ist geplatzt. In dir tobt ein absoluter Gefühlssturm, du bist hin und her gerissen zwischen den Gedanken: ich muss mich für sie freuen und warum sie und warum ich nicht? Du wirst wütend, vor allem auf dich selbst. Du siehst sie an und bringst ein halbes Lächeln hervor und sagst mit möglichst freudig klingender Stimme: "wie schön für euch! Ich freu mich!" Es freut dich auch wirklich für sie, doch zugleich tut es weh. Du versuchst deine Gefühle zu unterdrücken, sie wegzuschieben, weil eine Stimme in dir sagt: "so darfst du nicht denken, du musst dich für deine Freundin freuen!" Und du lächelst weiter, obwohl du am liebsten los weinen würdest. Du gönnst es ihr wirklich, doch es tut weh, sehr weh. Du wartest schon so lange, bis es bei dir eintritt. Und du weißt, sie haben nicht lange probiert, höchstens 4 oder 5 Monate. Und du versuchst seit 2 Jahren schwanger zu werden. Gedankenfetzen fliegen durch deinen Kopf, du fühlst dich leer und überfüllt zugleich, die verschiedenen Gefühle zerreißen dich. Deine Freundin erzählt ohne Punkt und Komma, weil sie so wahnsinnig aufgeregt und freudig zugleich ist. Du hörst sie kaum, alles erscheint weit weg. Du bekommst keine Luft mehr, deine Brust ist wie zugeschnürt und du spürst, wie die ersten Tränen bahnen sich ihren Weg.

 Ein unkontrollierbarer Gefühlssturm tobt in dir.

Kennst du das? Ist es dir schon einmal so oder so ähnlich ergangen? Auch wenn du es denkst, du bist damit absolut nicht alleine... Jede Frau, die schon länger auf ihr ersehntes Kind wartet, fühlt mit dir und kennt dieses Gefühlschaos.

Was ist die Ursache davon, dass wir so fühlen? Was steht dahinter? Natürlich kann man sagen, ja es ist der Neid, aber ganz so einfach ist es nicht. Denn in Wirklichkeit ist die Wurzel allen Übels, der „Killer“ sozusagen der VERGLEICH. Von klein auf werden wir darauf konditioniert uns und unser Leben mit dem von anderen zu vergleichen – halt! Viel verrückter ist es sogar noch, dass ein Teil unseres Gehirns nonstop mit der „Rechenaufgabe“ des Vergleichens beschäftigt ist: dem Vergleich zwischen Vergangenheit und Zukunft, zwischen heute und morgen, dem Abwägen von gut und schlecht und so weiter. Diese Funktion, die auf rationaler Ebene stattfindet ist eine Schutzfunktion und soll dich und dein System davor bewahren, schlechte Entscheidungen zu treffen, die lebensbedrohlich sein könnten. Denn deinem Körpersystem geht es immer darum, dein Leben zu „bewahren“, dich zu schützen und möglichst Energie zu sparen.

 Der Vergleich ist der Killer im Kinderwunsch.

Doch was entsteht in dir durch den Vergleich mit anderen Frauen, die schwanger sind, kurz vor der Entbindung stehen oder einen Kinderwagen mit kleinem Baby vor sich herschieben? Na? Genau: schlechte Gefühle.

Sätze wie: „Bei mir klappt es nie!“ „Du blöder Körper, warum kannst du das nicht!“ oder „Ich bin die totale Versagerin!“ „Ich werde nie schwanger werden“ bahnen sich ihren Weg in deinen bewussten Verstand. Und das schlimme daran ist, dass du diesen Sätzen glauben schenkst. Und mit jedem weiteren Satz fühlst du dich immer schlechter, hifloser und immer kraftloser und verlierst den GLAUBEN an dich und deine Zukunft als Mama und du verlierst zu 100 % das VERTRAUEN in deinen Körper, in dich selbst und in deine Fähigkeit, schwanger zu werden. Du schaust also unbewusst nur nach dem, was andere haben und würdigst nicht, was du bereits erreicht hast und wer du als menschliches Wesen bist. Indem du dich mit anderen, die auf dem selben Weg sind wie du vergleichst, verletzt du dich selbst und du wirst dich zwangsweise schlecht und unwürdig fühlen.

Je massiver der Vergleich stattfindet und diese Sätze in dir auftauchen, desto mehr hörst du auf, an dich zu glauben und das Vertrauen in dich und deinen Körper UND in deine Zukunft geht gen null. Willst du das?

Ich möchte dir zeigen, wie du den Vergleich für dich, dein Leben und deinen Kinderwunsch transformieren kannst, um aus dem Teufelskreis der schlechten Gefühle und der Hilflosigkeit aus zu brechen. Denn genau das ist der Knackpunkt – wir sind hilflos und wissen nicht, wie wir aussteigen können.

Du vergisst in diesen Momenten, dass dein System voller Ressourcen, Kraft und Energie ist!

 Du steckst voller Energie und Kreativität!

Schritt 1: ab heute gilt: wenn du dich vergleichst, dann vergleiche dich nur und ausschließlich mit dir selbst! Vergleiche dein Ich im jetzt mit deinem Ich vor einer Woche, einem Monat, einem Jahr, zehn Jahren und ziehe Bilanz. Sieh, fühle, wie du dich verändert hast. Triff die Entscheidung, dich nicht mehr mit anderen Frauen zu verlgeichen. Tu es für dich, das ist ein Teil deiner Selbstfürsorge.

Schritt 2: Bemerke deine Fortschritte und würdige sie. Geh voran und gehe deinen ganz eigenen Weg und achte diesen Weg. Erschaffe die Gewohnheit, dass du deine Veränderung und deine kleinen Schritte feierst und dich selbst dafür lobst! Das kann z.B. sein: „ich bin stolz auf mich, weil ich es schaffe auf Weizenmehl zu verzichten!“ „Ich feiere mich, weil ich heute jeden negativen Gedanken ziehen lassen konnte“ oder „Ich würdige mein Ich, weil ich mich heute gut um mich gekümmert habe.“ oder "Ich feiere mich, weil ich endlich wieder laufen war." Und und und. Sag ja dazu, dich selbst zu feiern!

Nachdem ich heute nun so viel erzählt habe, komme ich zum Ende: du hast absolut nichts zu verlieren, wenn du ab jetzt den Vergleich für dich nutzt, denn es wird immer eine Frau oder jemanden geben, die/der schon da ist, wo Du sein möchtest!

 

All the best for you!

Caroline

 

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